Fachkommentar zu Fall des Monats 01/2021 KH-CIRS-Netz Deutschland |
04.01.2021 |
Krankenhaus-CIRS-Netz Deutschland: Fall des Monats „Januar 2021“: „Regulierung der Körpertemperatur“ Fachkommentar des Fachbeirats CIRSmedical.de (BDA/DGAI) Download Fachkommentar Fall-Nr. 217478 (PDF) Autor: PD Dr. med. M. St.Pierre in Vertretung des Berufsverbandes Deutscher Anästhesisten (BDA) und der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie & Intensivmedizin (DGAI) Die Aufrechterhaltung einer adäquaten Körpertemperatur gehört zu einer der wesentlichen Funktionen des Anästhesisten als „perioperativer Homöostatiker“. Zu Recht verweisen Sie auf die Leitlinie unseres Fachgebietes, in welchem die Pathophysiologie und negativen Konsequenzen einer Hypothermie ausführlich beschrieben sind. Beim Lesen Ihrer Meldung entsteht der Eindruck, dass Sie insbesondere auf einer frühzeitigen und konsequenten Messung der Körpertemperatur fokussieren, damit in Zukunft solche unangenehmen Überraschungen, wie Sie diese in Ihrem Bericht beschrieben haben, verhindert werden. Ein ganz wesentlicher Aspekt der Leitlinie, nämlich die prophylaktische Aufwärmung bei jedem zu operierenden Patienten, bleibt in Ihren Ausführungen jedoch unerwähnt. So heißt es in Abschnitt C.2: „1. Während der operativen Phase (von Beginn der Narkoseeinleitung bis zum Ende der Narkose) sollen alle Patienten mit einer Anästhesiedauer länger als 30 Min. aktiv gewärmt werden. LoE Ib [2, 4], Empfehlungsgrad A 2. Bei Patienten, die vorgewärmt wurden, kann bei einer Anästhesiedauer von weniger als 60 Min. auf eine aktive intraoperative Wärmung verzichtet werden. Expertenkonsensus“ Da aus Ihrer Meldung nicht hervorgeht, ob in Ihrer Klinik ein aktives Temperaturmanagement betrieben wird, könnte die Meldung möglicherweise als Anlass dafür dienen, Prozesse und Equipment dahingehend einzuführen, dass ein aktives Wärmemanagement bei jedem operativen Patienten möglich ist. |