Fachkommentar zu Fall Nr. 224063 KH-CIRS-Netz Deutschland |
02.09.2021 |
KH-CIRS-Netz Deutschland: Fall Nr. 224063: „Überlappende Anästhesieleistungen“ Fachkommentar des Fachbeirats CIRSmedical.de (BDA/DGAI) Download Fachkommentar Fall-Nr. 224063 (PDF) Autor: PD Dr. med. Michael St.Pierre in Vertretung des Berufsverbandes Deutscher Anästhesisten (BDA) und der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie & Intensivmedizin (DGAI) Die vorliegende Meldung erfüllt nicht die Kriterien eines CIRS-Berichts, sondern stellt die Beschwerde einer Pflegekraft über eine als Fehlentscheidung gewertete Patientenbestellung des verantwortlichen Arztes dar. Grundsätzlich gilt, dass immer dann, wenn Entscheidungen von Personen als unverständlich oder falsch angesehen werden, das direkte Gespräch mit der betroffenen Person gesucht werden sollte, weil nur dadurch ein Verständnis der zugrundeliegenden Motive als auch eine direkte Konfrontation der Person möglich ist. Wird das Gespräch nicht gesucht, sondern stattdessen das Geschehen anonym in CIRS-AINS eingetragen, so kann daraus weder ein weiterführendes Verständnis für die Situation noch ein konstruktives Ergebnis resultieren. Ganz im Gegenteil kann bei derartigen Meldungen bei den Lesern der Eindruck entstehen, dass CIRS-Systeme öffentliche Pranger darstellen, bei denen Jede/r seine Unzufriedenheit mit Mitarbeitern öffentlich ausdrücken kann. Ein solches Verständnis wäre kontraproduktiv für die Patientensicherheit. Fazit: Wenn man mit der Handlung einer anderen Person nicht einverstanden ist, sollte das direkte Gespräch gesucht werden; von einer Eingabe in CIRS bitten wir dringend Abstand zu nehmen. |