Fachkommentar zu Fall des Monats 7/2023 KH-CIRS-Netz Deutschland |
17.07.2023 |
Krankenhaus-CIRS-Netz Deutschland: Fall des Monats „Juli 2023“: „Wo erfolgt der Bedside-Test?“ Autor: Interdisziplinäre Arbeitsgemeinschaft für klinische Hämotherapie (IAKH) in Vertretung des Berufsverbandes Deutscher Anästhesistinnen und Anästhesisten (BDA) und der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie & Intensivmedizin (DGAI) Problemanalyse Wie der Name bereits nahelegt, gibt es den zusätzlichen Sicherheitsschritt, die Majorblutgruppen-Verträglichkeit der Konserve mit dem Empfänger mit einem bettseitigen Test. Diese Möglichkeit der zusätzlichen Überprüfung zu haben ist sehr wertvoll, weil ein zusätzlicher Schritt die Konserven- oder Patientenverwechslung verhindern kann. Die korrekte Durchführung ist tatsächlich bettseitig und eindeutig nicht hygienebedingt im Stationszimmer (siehe Richtlinie Hämotherapie in der aktuellen Form [1] („direkt am Empfänger”). In Funktionseinheiten, in denen die Zuordnung von Konservennummer, Blutgruppenbefund und Patient mittels Scanner über eine elektronische Patientenakte stattfindet, ist der Bedside-Test eventuell verzichtbar. Aber andernfalls in einem analogen Verabreichungssystem sind die Fehlermöglichkeiten der komplizierten Prozesskette noch zu vielseitig, wie ein Blick in gegenwärtige CIRS-Berichte aus Deutschland (IAKH [2]) und England (SHOT [3]) verrät. Solche digitalen Systeme zur Verhinderung von Fehltransfusionen sind vom Arbeitskreis Blut empfohlen (Siehe Votum 2019 [4]) und in einigen Kliniken wie der Charité in der Erprobung [5]. Die vorgeschlagene, auch hygienisch vertretbare Lösung durch einen speziellen fahrbaren Kreuzprobentisch ist eine gute Zwischenlösung, bis solch ein System implementiert ist. Prozessqualität
Strukturqualität
Abkürzung: ÄD - Ärztliche/r Direktor/in, CA – Chefarzt/in, EK – Erythrozytenkonzentrat, GF - Geschäftsführer/in IT - Informationstechnik/er, SOP - Standard Operating Procedure, TV - Transfusionsverantwortliche/r Literatur
Unmittelbar vor der Transfusion von Erythrozytenkonzentraten, Granulozytenkonzentraten und bei Plasmaaustausch-Therapie ist vom transfundierenden Arzt oder unter seiner direkten Aufsicht der AB0-Identitätstest (Bedside-Test) direkt am Empfänger vorzunehmen (z. B. auf Testkarten). Das Testmaterial wird entsorgt. Er dient der Bestätigung der zuvor bestimmten AB0-Blutgruppenmerkmale des Empfängers. Das Ergebnis ist schriftlich zu dokumentieren. Bei Unstimmigkeiten ist das Labor bzw. die transfusionsmedizinische Einrichtung umgehend zu benachrichtigen.
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